Gute Texte gehen nicht nur Autoren, Schriftsteller und Texter etwas an. Gelungene Texte sind in allen Bereichen wichtig. Langfristig ist es dabei die beste Wahl, den eigenen Schreibstil durch Lesen, gezielte Schreibübungen und den Besuch von Schreibcoachings und
-workshops zu verbessern. Jedoch gibt es auch Möglichkeiten, einen bereits bestehenden Text auf einfache Art und Weise aufzuwerten. Die sechs besten Tipps stelle ich Ihnen hier vor:
Werfen Sie einen zweiten Blick auf den Text.
Beim Schreiben eines Textes sollten Sie immer genug Zeit einplanen, um diesen mit Abstand noch einmal überprüfen zu können. Im besten Fall besteht noch genug Zeit, um eine Nacht darüber zu schlafen und sich den Text am nächsten Tag wieder anzusehen. Sollte die Zeit hierzu nicht reichen, können Sie andere Tätigkeiten, die an diesem Tag noch anstehen, dazwischen schieben. Bereits eine kurze Pause oder ein Spaziergang können Wunder bewirken. So können Sie noch einmal mit einem frischen Blick an den Text herangehen, sodass insbesondere zu verbessernde Formulierungen, hakende Überleitungen sowie Grammatik- und Rechtschreibfehler auffallen sollten. Zusätzlich ist es hilfreich, den Text auszudrucken statt ihn einfach nur am Bildschirm zu überprüfen.
Vermeiden Sie Füllwörter.
Bei Füllwörtern handelt es sich um Wörter mit geringem Aussagewert, d. h. Wörter, die weggelassen werden können, ohne dass sich die Satzaussage dabei wesentlich ändert. Sie sollten Füllwörter unbedingt vermeiden und streichen, da sie den Text unnötig aufblähen, verwässern oder das Verständnis beeinträchtigen. Klassische Füllwörter sind insbesondere Partikeln, Konjunktionen und Adverbien. Einige Beispiele, die Ihnen ein Gefühl für Füllwörter geben können, sind: eigentlich, fast, etwas, in der Regel, mal, möglicherweise, offenbar, schon, relativ, ziemlich und wahrscheinlich. Wie Sie sehen, tragen Sie nicht wesentlich zur Satzaussage bei und lassen den Text beispielsweise vage erscheinen.
Unterscheiden Sie zwischen Abwechslung und Konsistenz.
Es ist hilfreich nach Schreiben des Textes ein Brainstorming zu Synonymen zu machen und Einträge in einem Synonymwörterbuch nachzuschlagen. Langweilig klingende Wörter, wenig aussagekräftige, zu allgemeine Wörter und stilistisch unschöne Wiederholungen sollten Sie ersetzen. Dabei ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass der Text weiterhin stimmig wirkt und konsistent ist. So kann es in vielen Fällen auch notwendig sein, sich auf eine Benennung für einen Begriff festzulegen. Ein Beispiel hierfür wäre ein Fitnessmodenhersteller, der sich innerhalb seiner Corporate Language für die Benennung „Sportschuh“ statt „Turnschuh“ entscheidet und diese Verwendung so beibehält. Hier erhalten Sie mehr Informationen zum Thema Corporate Language.
Achten Sie auf die richtige Satzlänge.
Was Sie ebenfalls unbedingt vermeiden sollten, sind zu lange und verschachteltete Sätze. Sie erschweren das Verständnis und sind stilistisch unschön. Überlegen Sie also, wo Sie statt eines Kommas besser einen Punkt setzen und die Informationen in einen weiteren Satz packen könnten. Die Sätze selbst können Sie oft gut mit Adverben verbinden. Für weiterführende Informationen bieten sich beispielsweise „außerdem“, „des Weiteren“, „auch“ und „darüber hinaus“ an. Gerade wenn Sie den ersten Tipp dieses Beitrags befolgen, sollten holprige Sätze beim erneuten Durchlesen des Textes auffallen.
Verwenden Sie gezielt sprachliche Mittel.
Im Deutschunterricht haben wir sie alle gelernt – sprachliche Mittel. Diese sollten Sie unbedingt auch in Ihren Texten verwenden. Das kann sogar richtig Spaß machen und hilft gleichzeitig auch noch, die Kreativität zu schulen. Toll geeignet sind Metaphern, Alliterationen, Redewendungen und (rhetorische) Fragen. Dabei sollte das jeweilige Stilmittel unbedingt dem Texttyp und Ziel des Textes angemessen sein. Was in klassischer Geschäftskorrespondenz für Lacher sorgen würde, ist vielleicht gerade perfekt für einen Werbetext oder dafür, um einfach für eine Überraschung bei Ihrer Zielgruppe zu sorgen.
Zum Schluss: Bleiben Sie sich selbst treu.
Jeder Mensch hat seinen eigenen, individuellen Schreibstil, der mit den hier genannten Tipps sowie den individuellen Tipps, die ich bei meinem Lektoratsangebot und in meinen Kursen, Workshops und Coachings gebe, verfeinert werden kann. Verleihen Sie Ihren Texten immer auch Ihre individuelle, persönliche Note entlang Ihres eigenen Stils. Dies ist selbst in klassischer Geschäftskorrespondenz möglich, indem Sie beispielsweise eine individuell formulierte Dankes- oder Schlussformel verwenden, Ihre Persönlichkeit und Ihr Wissen über den Adressaten mit einfließen lassen. Seien Sie daher beim Schreiben selbstbewusst. Sie können sich trauen, zu neuen Formulierungen zu greifen.